Columbia International Affairs Online: Working Papers

CIAO DATE: 05/2008

Wer regiert wie? Für eine äquivalenzfunktionalistische Beobachtung von Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit [Working Paper No. 2 - German]

Anke Draude

January 2007

Research Center (SFB) 700

Abstract

Der Artikel problematisiert die Übertragbarkeit des westlichen Governance-Konzepts auf Räume außerhalb der OECD-Welt. Ziel ist es, einen Forschungsansatz zu entwickeln, der diesen Räumen angemessenen ist. Zu diesem Zweck werden zunächst eurozentrische Prämissen im Governance-Konzept sichtbar gemacht. Hier geht es um die zentrale Dichotomie zwischen staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren. Die Allgegenwart dieser Unterscheidung wird anschließend mit Hilfe der (de-)konstruktivistischen Erkenntnistheorien Foucaults, Luhmanns und Derridas erklärt. Ausgehend von einem zwar unumgänglichen, aber in seinem Ausmaß variablen Eurozentrismus skizziert die Autorin schließlich eine äquivalenzfunktionalistische Governance-Forschung, die nach der Art und Weise einer Leistung, nach dem „Wie“ und dem „Wer“, fragt. So werden europäische Dichotomien in Bezug auf die Akteure und die Handlungsmodi von Governance vermieden.